2013 03 CLAUSEWITZ, 2013 CLAUSEWITZ
[ Pobierz całość w formacie PDF ] 3/2013 Mai | Juni €5,50 A: € 6,30 CH: sFr 11,00 BeNeLux: € 6,50 SK, I: € 7,45 S: SKR 75 N: NOK 79 FIN: € 8,10 Clausewitz Das Magazin für Militärgeschichte Militär- technik im Detail Flugzeugträger der Independence- Klasse 8,8-cm-FlaK Das steckt hinter dem Ruf der „Acht-Acht“ Hamburgs Brandnächte im Jahr 1943 Operation Krimkrieg 1853 Vorstufe zu einem Weltkrieg? „ Gomorrha “ Richard MILITÄR & TECHNIK: Löwenherz König, Krieger und Kreuzritter Mi-8T Deutsche Marineflieger im Kalten Krieg Westland „Sea King“ Editorial Krieger, Söldner & Soldaten Der gefiederte Tod Die englischen Langbogenschützen revolutionieren mit ihrem Massenbeschuss die Kriegführung des späten Mittelalters Liebe Leserin, lieber Leser, vor 70 Jahren wurde die Großstadt Hamburg von einer Katastrophe un- vorstellbaren Ausmaßes heimge- sucht. Das „alte“ Hamburg ging in ei- nem von alliierten Bombenangriffen entfachten Feuersturm unter. Die Fol- gen der Operation „Gomorrha“ verän- derten das Antlitz der Hansestadt an der Elbe für immer. Auch sieben Jahrzehnte nach den verheerenden Luftangriffen sind die Wunden im Stadtbild sicht- bar, die Ruine der ehemali- gen Hauptkir- che St. Nikolai ragt seit ihrer Zerstörung im Juli 1943 mah- nend in den Himmel. Heute wird das „Mahnmal St. Niko- lai“ als Erinnerungsort für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft der Jahre 1933–1945 genutzt. Seit 1993 ist es Mitglied der „Nagelkreuzge- meinschaft“ – das in der Turmhalle angebrachte „Nagelkreuz von Coven- try“ ist ein Symbol für das Anliegen, Gegensätze der Vergangenheit zu überbrücken und gemeinsam eine friedliche Zukunft zu gestalten. Wie die kontrovers geführte Diskus- sion um das 2012 in London enthüll- te „Bomber Command Memorial“ für die mehr als 55.000 Gefallenen der Royal Air Force zeigt, berührt das The- ma „Bombenkrieg – Alliierte Luftan- griffe auf Deutschland“ die Menschen auch heute noch emotional. Lesen Sie in unserer Titelgeschich- te „Bomben auf Hamburg“ ab Seite 10, wie es zum Untergang Hamburgs im Feuersturm des Jahres 1943 kam und welche Ziele die Alliierten mit der Operation „Gomorrha“ verfolgten. Ich möchte Sie auch auf unser gro- ßes CLAUSEWITZ-Gewinnspiel auf Sei- te 31 aufmerksam machen, bei dem es attraktive Preise zu gewinnen gibt. Machen Sie mit, es lohnt sich! D ie Ursprünge der englischen Langbogen- die Kampfausrüstung. In der Schlacht nehmen die Bogenschützen oft eine Flankenposition ein und werden damit von den gepanzerten Fußkriegern und den meist abgesessen kämp- fenden Panzerreitern geschützt. Innerhalb ei- ner Minute muss ein Mann mindestens zehn Pfeile abschießen, sonst gilt er nicht als voll- wertiger Schütze. Zu diesem Zweck stecken die Männer einige Pfeile vor sich in den Boden, um diese noch schneller greifen zu können. Die schweren Kriegsbögen sind etwa 1, 8 Me- ter lang und bestehen aus einem Stück Eiben- holz, das so gewählt ist, dass sich das dichte Kernholz in der Mitte des Bogens befindet, während das elastischere Holz die Bogenarme bildet. Dies verleiht dem Bogen seine enorme Spannkraft, die bei den schwersten Exempla- ren ein Zuggewicht von über 50 kg erreicht. Die Pfeile durchdringen auf kurze Distanz sogar ei- ne Rüstung. Durch den Massenbeschuss wird das Vorrücken feindlicher Truppen erheblich behindert, wobei auch der psychologische Ef- fekt eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Dabei liegt die weiteste Kampfentfernung bei etwa 300 Metern. Mit den seit dem 15. Jahr- hundert immer ausgereifteren Handfeuerwaf- fen bekommt der Langbogen eine ernsthafte Konkurrenz. Dennoch ist er zunächst aufgrund seiner höheren „Feuergeschwindigkeit“ wei- terhin im Einsatz, bis er schließlich zu Beginn des 16. Jahrhunderts den Feuerwaffen ganz weichen muss. schützen stehen im Zusammenhang mit den während der zweiten Hälfte des 13. Jahr- hunderts stattfindenden Eroberungskriegen des englischen Königs Edward I. in Wales. Dort herrscht vor allem im Süden des Landes eine alte Tradition des Bogenschießens, die sich der Herrscher bald zunutze macht. Er nimmt die dortigen Stämme in seine Dienste und die Mischung aus großen Kontingenten von Bo- genschützen und Panzerreitern bildet eine ge- lungene Kombination aus Feuer- und Schlag- kraft. Während die frühen Langbogenschützen noch weitgehend ungerüstet in den Kampf zie- hen, ändert sich dies mit ihrem gestiegenen Prestige. Da von nun an auch zahlreiche Eng- länder als Bogenschützen dienen, nehmen sie bald den Rang einer Eliteeinheit ein. Damit ver- bessert sich auch ihre Ausrüstung. Neben den Bogen treten Schwert, Axt oder ein Streitkol- ben als Sekundärwaffen. Dem Körperschutz dienen eine Be- ckenhaube oder ein anderer einfacher Helm, sowie eine Brigantine, ein Kettenhemd oder ein Gambeson, der als „jack“ bezeichnet wird. Ein kleiner Faust- schild vervollkommnet FAKTEN Zeit: Spätes 13. bis Anfang 16. Jahrhundert Uniform: Beinlinge, Wams, Brigantine, Ket- tenhemd, einfacher Helm, Bogen, Bündel mit Pfeilen, kurzes Schwert, Dolch, kleiner Faustschild Hauptwaffe: Langbogen Kampftaktik: Massenbeschuss durch Pfeilhagel Wichtige Schlachten: Falkirk 1298 Crécy 1346 Poitiers 1356 Azincourt 1415 Langbogenschützen im Film: Henry V. (1989) Robin Hood (2010) Eine abwechslungsreiche Lektüre und viel Spaß beim Gewinnspiel wünscht Ihnen Im Hundertjährigen Krieg: Dieser Langbogenschütze in der Schlacht von Crécy ist durch eine gepolsterte Jacke und eine Beckenhaube geschützt. Die Pfeile werden in einem großen Leinwandbeutel transportiert und erst kurz vor der Schlacht im Boden vor dem Schützen platziert oder – wie hier – direkt am Gürtel getragen. Dr. Tammo Luther Verantwortlicher Redakteur Zeichnung: Andrea Modesti Clausewitz 3/2013 Inhalt Titelthema Alliierte Luftangriffe 1943 – Hamburg versinkt im Feuersturm Titelgeschichte HILFLOS: Die Einwohner von Hamburg – sofern sie nicht den Luftangriffen zum Opfer fallen – müssen der Zerstö- rung ihrer Heimatstadt in mehreren alliierten Tag- und Nachtangriffen tatenlos zusehen. Ganze Stadtteile werden im Sommer 1943 in Schutt und Asche gelegt. Die alliierten Luftangriffe sollen die deutsche Zivilbe- völkerung demoralisieren. Foto: SSPL/National Media Museum/Süddeutsche Zeitung Photo Technologie und Strategie im Bombenkrieg Das Leid der Zivilbevölkerung während der Luftangriffe Alliierte Luftangriffe – „Operation Gomorrha“ Bomben auf Hamburg 24. Juli 1943: Fast 800 Bomber der Royal Air Force befinden sich auf dem Weg in Rich- tung Hamburg. Ihre tödliche Mission ist der Auftakt zu einer Serie schwerer alliierter Luft- angriffe, die das „Gesicht“ der Stadt Hamburg für immer veränderten... Von Peter Cronauer 10 Clausewitz 3/2013 11 Im Feuersturm: Ein Straßenzug in der Ham- burger Innenstadt nach einem der verhee- renden Bombenangriffe im Sommer 1943. Foto: ddp images/AP/Süddeutsche Zeitung Photo Der gefährliche „Jäger“ auf See Magazin Der Zeitzeuge Vom „Blitzkrieg“ bis zum Untergang Schlachten der Weltgeschichte Operation „Husky“ – Landung alliierter Sturm auf die „Festung Europa“ Schlachten der Weltgeschichte Der erste „moderne“ Stellungskrieg Militärtechnik im Detail „Klein“, aber schlagkräftig Das historische Dokument Geheimes NVA-Kartenmaterial aus den 1980er-Jahren 4 Schlachten der Weltgeschichte | Operation „Husky“ Schlachten der Weltgeschichte U m den Krieg nach Westeuropa zu tra- gen und mit Hilfe einer zweiten Front Druck vom sowjetischen Verbünde- ten zu nehmen, entscheiden sich die Alliier- ten Anfang des Jahres 1943 für eine Invasion auf Sizilien. Für die Eroberung der Mittelmeerinsel spricht vor allem ihre Lage: Mit Sizilien als Ausgangspunkt ist eine Invasion des italie- nischen Festlandes möglich. Zudem erleich- tert der Besitz der Insel die Kontrolle des Schiffsverkehrs im westlichen Mittelmeer. Da die geplante Invasion in Frankreich nicht vor 1944 durchführbar ist, legen sich die amerikanischen und britischen Militärs auf den italienischen Schwerpunkt fest. Ita- lien ist seit der vernichtenden Niederlage in Nordafrika nur noch ein unsicherer Bun- desgenosse des Deutschen Reichs. Mit der Eroberung Siziliens soll daher Ita- lien aus dem Krieg an der Seite des Deut- schen Reiches gedrängt werden. Hitler wäre auf diese Weise gezwungen, die italienisch besetzten Gebiete in Südfrankreich und auf dem Balkan mit eigenen Truppen zu halten. Die im Januar einsetzende Planung für die Invasion der Insel gestaltet sich auf- grund der komplizierten alliierten Kom- Alliierte Landung auf Sizilien 1943 Sturm auf die „Festung Europa“ 10. Juli 1943: In den frühen Morgenstunden landen mehrere Tausend amerikanische und britische Soldaten auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien. Die Operation „Husky“ soll das Tor zur „Festung Europa“ aufstoßen... mandostruktur im Mittelmeerraum als schwierig. Hinzu kommen persönliche Ab- neigungen zwischen amerikanischen und britischen Offizieren. In operativer Hin- sicht kommt es den alliierten Landungs- truppen vor allem auf die Inbesitznahme von Häfen und Landungsplätzen an, um die Versorgung der Truppen zu gewährleis- ten. Nicht alle Teile Siziliens liegen zudem in der Reichweite der alliierten Jagdflieger auf Malta, sodass die Eroberung von Flug- plätzen eine hohe Bedeutung erlangt. Schwache Verteidigungsanlagen Eine Landung auf Sizilien wird durch die schwachen Verteidigungsanlagen begüns- tigt. Der deutsche Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd, Generalfeldmarschall Albert Kesselring, stellt wenige Tage vor Be- ginn der alliierten Invasion fest: „Die Ver- stärkung der natürlichen Abwehrkraft der Inseln durch die Anlage von Befestigungen ist nicht in ausreichendem Maße erfolgt.“ Zudem zwingt die lange Küste Siziliens den Verteidiger zu einer Dekonzentration der Kräfte. Trotz aller Argumente, die für eine alliierte Landung auf der Insel sprechen, kennen die „Achsenmächte“ die gegneri- schen Landungsabsichten nicht. Mit Hilfe eines groß angelegten Täuschungsmanö- vers erhöhen die Alliierten die Unsicherheit bei ihrem Gegner. Die Wehrmachtführung D icht gedrängt greifen am 5. November des Jahres 1854 rund 35.000 russische Soldaten die schwachen britischen Stellungen vor der Stadt und Festung Sewas- topol auf der Halbinsel Krim an. Das Ziel der russischen Angreifer sind die Hügel am nördlichen Ende der britischen Linien. Aber der russische Angriff bleibt im mörderischen Abwehrfeuer der Verteidiger stecken. Die dicht gedrängten russischen Angriffskolon- nen erleiden ungeahnte Verluste im decken- den Feuer der britischen Infanterie. Diese ist im Gegensatz zu ihren russischen Gegnern bereits mit den Gewehren mit gezogenen Läufen nach dem System Minié ausgerüstet. Der Krieg auf der Krim erlebt den ersten massenhaften Einsatz dieses neuen Systems Krimkrieg 1853-1856 Der erste „moderne“ Stellungskrieg 28. März 1854 : England und Frankreich greifen militärisch in den blutigen Konflikt zwi- schen Russland und dem Osmanischen Reich ein. Besonders um die Festung Sewastopol entbrennt ein Stellungskrieg, wie ihn die Welt bisher nicht kannte... bei den Infanteriegewehren und beweist so- fort deren Überlegenheit über die altbewähr- ten glattläufigen Vorderlader. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit, durch die sich dieser Konflikt in der Mitte des 19. Jahr- hunderts auszeichnet. Neben eisengepan- zerten Schiffen mit Dampfantrieb ist dies auch der erste Krieg, über den die Medien dank des Telegrafen direkt berichten. Sogar Zar Nikolaus soll gesagt haben, er würde keine Spione brauchen, da er ja die „Times“ lesen könne. Doch wo liegt der Anlass für diesen Kon- flikt? Russlands Eintreten für die Interessen der orthodoxen Christen ruft den Widerstand der anderen christlichen Konfessionen her- vor. Die eigentliche Ursache für den Krieg liegt aber im inneren Zerfall des Osmanischen Reiches, das von Spöttern gerne als der „Kranke Mann am Bosporus“ bezeichnet wird. Russland hofft, bedingt durch die Schwä- che der Türken, endlich die Kontrolle über die Meerenge des Bosporus zu erreichen. Das wiederum liegt nicht im Interesse Großbritan- niens, denn London will nicht zulassen, dass eine solche Schlüsselposition wie die Darda- nellen unter russische Kontrolle gerät. Der lange Weg auf die Krim Nach dem Abbruch der diplomatischen Be- ziehungen besetzen am 3. Juli 1853 rund 80.000 russische Soldaten unter dem Befehl von Fürst Michail Gortschakow die Donau- Von Carsten Walczok Von Lukas Grawe Alliierte FRANKREICH Befehlshaber: Armand-Jacques Achille Leroy de Saint-Arnaud (1798-1854)/ François Canrobert (1809–1895) /Aimable Pélissier (1794–1864) Truppenstärke: 100.000 Verluste: 70.000 GROßBRITANNIEN Befehlshaber : Fitzroy James Henry Somerset, Lord Raglan (1788–1855) Truppenstärke: 35.000 Verluste: 22.000 SARDINIEN-PIEMONT Befehlshaber: Alfonso La Marmora (1804–1878) Truppenstärke: 14.000 Verluste: k. A. OSMANISCHES REICH (TÜRKEI) Befehlshaber: Omar Pascha (Michael Latas) (1806–1871) Truppenstärke: 55.000 Verluste: k. A. HINTERGRUND Die „Achse“ Berlin – Rom Seit dem 1936 geschlossenen geheimen Freundschaftsvertrag bildet sich eine enge Zusammenarbeit zwischen dem faschisti- schen Italien und dem „Dritten Reich“ aus. Mit dem „Stahlpakt“ von 1939 sichern sich beide Länder im Falle eines Krieges unbe- dingte militärische Unterstützung zu, die auch für einen Angriffskrieg gilt. Während sich Italien noch nicht am Polenfeldzug be- teiligt, tritt es am 10. Juni 1940 in den Krieg gegen Frankreich und Großbritannien ein. In der Folgezeit unterstützt Hitler Mussolinis Pläne zur Errichtung eines zweiten „Imperi- um Romanum“ auf dem Balkan und in Afri- ka. Grundlage für die deutsche Unterstüt- zung sind jedoch überwiegend eigene Inte- ressen. Italien beteiligt sich währenddessen an Hitlers Feldzug gegen die Sowjetunion, der jedoch von der italienischen Bevölkerung als „deutscher Krieg“ angesehen wird. Mit dem Sturz Mussolinis und der folgen- den Kriegserklärung Italiens an das Deut- sche Reich Ende 1943 endet die militäri- sche Zusammenarbeit, die stets von starken Spannungen und Interessengegen- sätzen geprägt ist. S.32 S.48 Russland Befehlshaber: Fürst Michael Dimitrijewitsch Gortscha- kow (1792–1861) / Fürst Menschikow (1787–1869) Truppenstärke: 107.000 Verluste: 73.000 MARTIALISCH: Darstellung der Belagerung von Sewas- topol von Franz A. Roubaud (Ausschnitt aus einem Panoramagemälde). Foto: picture-alliance/Prisma Archivo UNBEHELLIGT: Landung von US-Truppen auf Sizilien am 11. Juli 1943. Foto: Rue des Archives/Süddeutsche Zeitung Photo 32 Clausewitz 3/2013 33 4 8 Clausewitz 3/2013 4 9 Militär und Technik | Marineflieger Militär und Technik | FlaK 8,8 cm Deutsche Marineflieger nach dem Zweiten Weltkrieg „Fliegen, wo die Gefürchtete Allzweckwaffe Die „Acht-Acht“ 1941–1943: „Anti-Aircraft, Anti-Tank and Anti-Social!“ Mit grimmiger Anerkennung zollen die Engländer in Nordafrika ihrem vielleicht gefährlichsten Gegner Respekt. Was hat es mit der erfolgreichen deutschen 8,8 cm FlaK auf sich? EINDRUCKSVOLLES SCHAUSPIEL: Eine 8,8 cm FlaK L/56 auf einem der riesigen Faun-Lastwagen beim Feuern in der Nacht. Die Feuerlei- tung obliegt einem Kommando- gerät (ebenfalls auf Lkw verlastet). Foto: Sammlung Anderson RESPEKTEINFLÖßEND: Bewaffneter Mi-8T-Hubschrauber beim Einsatz über der Ostsee. Foto: Bibliothek für Zeitgeschichte Von Thomas Anderson Flotte fährt“ Angesichts der aus Sicht der Marine negati- ven Erfahrungen aus dem Zweiten Welt- krieg werden eigene Marinefliegerkräfte als notwendig angesehen. Die entsprechende Empfehlung geht auf den ehemaligen Oberst und späteren Kapitän zur See und ersten Kommandeur der bundesdeutschen Marineflieger, Walter Gaul, zurück. Vorge- schlagen werden 84 Jagd-, 30 Aufklärungs- sowie 30, später sogar 60 Kampf- bzw. U- Jagdflugzeuge. Allerdings ist diese Forde- rung nicht einfach umzusetzen. Da die Ma- rine Bestandteil der Europäischen Verteidi- gungsgemeinschaft (EVG) werden soll, leisten Frankreich und Großbritannien hefti- gen Widerstand gegen eigenständige deut- sche Marinefliegerverbände. Nur durch die Intervention der USA werden der bundesdeutschen Marine im Mai 1952 30 Hubschrauber und 24 Aufklä- rer zugestanden. Als der EVG-Vertrag schließlich am Wi- derstand Frankreichs scheitert, werden der Marine bei den Verhandlungen über einen NATO-Beitritt der Bundesrepublik Deutsch- land infolge einer massiven Unterstützung durch die USA neben 58 Flugzeugen (24 Aufklärer, 24 Angriffs- und zehn U-Jagd- flugzeuge) eine unbestimmte Anzahl von Hubschraubern zugestanden. Dazu kommt noch eine Reserve von 30 Prozent. Mit dem Aufstellungsbefehl Nr. 41 vom 26. Juni 1956 bildet Kpt.z.S. Gaul das Kom- mando der Marineflieger und bezieht mit sechs weiteren Soldaten eine Baracke in Kiel-Holtenau. Im April 1957 wird die I. Marinefliegergruppe in Dienst gestellt. Am 1. Januar folgt die Seenotstaffel und am 1. April 1958 die II. Marinefliegergruppe. Als einmaliger Vorgang in der deutschen Militärgeschichte kann die Indienststel- lung der Mehrzweckstaffel am 19. Mai 1958 im schottischen Lossiemouth be- zeichnet werden. Einen Tag darauf wird dort die U-Jagd-Staffel in Dienst gestellt. Luftfahrzeuge der Geschwader „Fliegen, wo die Flotte fährt“, lautet das Motto der Marineflieger. Und das be- schreibt ihre Aufgabe genau. Sie sind, der direkten Kommandogewalt der Marine un- terstellt, ein Seekriegsmittel und dienen da- zu, Seekrieg aus der Luft und eben nicht, Luftkrieg über der See zu führen. Die Aufgabe der Angriffs- bzw. Kampfflug- zeuge (Marinejagdbomber) liegt im Schutz der Ostsee und ihrer Zugänge, um im Fall eines Angriffs des Warschauer Pakts den sowjetischen Streitkräften und ihren Ver- bündeten den Zugriff auf diese Seegebiete zu verwehren und eine Landung auf bun- desdeutschem Territorium zu verhindern. Die beiden dafür in Jagel bzw. ab März 1965 in Eggebek in Schleswig-Holstein be- heimateten, zunächst als Marineflieger- gruppen aufgestellten Marinefliegerge- schwader 1 und 2 (MFG 1 und 2) werden, da die USA nicht bereit sind, moderne Kampfflugzeuge wie die Grumman F9F-8P „Cougar“ an Deutschland zu liefern, zu- nächst mit Armstrong Whitworth „Sea- hawk“ ausgerüstet. Dabei handelt es sich hierbei um ein für die Royal Navy entwi- ckeltes und dort eingesetztes robustes NEUES MODELL: Ab 1975 werden die Sikorski H-34 (hinten) durch Westland „Sea King“-Hubschrauber abgelöst. Foto: Bibliothek für Zeitgeschichte INFO Waffe Vergleich schwerer Flakgeschütze Ende der 1950er-Jahre: Die Bundeswehr beginnt mit der Einführung von Marineflieger- gruppen. Wenige Jahre später wird in der DDR eine erste Marinehubschrauberstaffel zur Unterstützung der Seestreitkräfte in Dienst gestellt... D er Erste Weltkrieg stellt eine Zäsur in der Weltgeschichte dar. Was bereits während des US-Bürgerkrieges und im Krieg von 1870/71 im Ansatz erkennbar war, beeinflusst den neuen Konflikt gewal- tig: Die industrielle Leistungsfähigkeit der Kriegsteilnehmer bestimmt Art, Dauer und Ausgang dieses Konfliktes. Die rasante Entwicklung der Rüstungs- technik im Ersten Weltkrieg bringt viele technische Neuerungen auf das Schlacht- feld, darunter moderne Entwicklungen wie gepanzerte Kampffahrzeuge und Flugzeu- ge. Luftgestützte Angriffe werden früh als potentielle Bedrohung angesehen. Schon 40 Jahre vor dem Weltkrieg werden erste Ge- schütze zur Abwehr französischer Bal- lons entwickelt. Daraus entstehen noch vor 1910 brauchbare Fliegerab- wehrgeschütze vom Kaliber 7,5 cm. 1916 entwickelt Krupp ein Flugab- wehrgeschütz vom Kaliber 8,8 cm, welches als Urahn der späteren 8,8 cm Flak L/56 gelten darf (Das Kürzel L/56 8,8 cm FlaK 18 8,8 cm FlaK 41 10,5 cm FlaK 38 88 mm FlaK M 1939 QF 3,7 inch AA gun 90 mm Gun M1A1 beschreibt die Kaliberlänge des Geschützes und umfasst sowohl die 8,8 cm FlaK 18, 36 und 37). Verborgene Entwicklung Nach dem Ersten Weltkrieg ergeben sich aus dem Versailler Vertrag für das deutsche Heer starke Einschränkungen bezüglich der Entwicklung und Einführung moder- ner Waffen. Die harten Bedingungen dieses Vertragswerkes werden von deutscher Sei- te jedoch unterlaufen, die Entwicklung mo- derner Waffen läuft im Geheimen weiter. Zum Ende der 1920er-Jahre ergibt sich in Deutschland wieder die Notwendigkeit ei- ner Fliegerabwehrwaffe, um der steigen- den Gefährdung aus der Luft Rechnung zu tragen. Die Hauptforderung an das zu ent- wickelnde Geschütz ist die Bekämpfung feindlicher Aufklärungs- und Bomberflug- zeuge auf mittleren und großen Flughöhen (500 bis 6.000 m). Die Entscheidung für das Kaliber 8,8 cm der Flak ist praktischen Gesichtspunkten geschuldet. Firmen wie Krupp haben da- Herkunft Deutsches Reich Deutsches Reich Deutsches Reich Russland England USA Von Werner Fischbach Kaliber 8,8 cm 8,8 cm 10,5 cm 8,5 cm 9,4 cm 9 cm Kaliberlänge L/56 L/74 L/63 L/55 D ie Anfänge der bundesdeutschen Ma- rineflieger reichen in das Jahr 1949 zu- rück. Vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ruft die US-Marine das „Naval Historical Team“ zusammen, das un- ter die Zuständigkeit der „Naval Intelli- gence“ fällt. Dabei geht es den Amerikanern in erster Linie um die Erfahrungen, die die deutsche Kriegsmarine im letzten Weltkrieg insbesondere in Nord- und Ostsee, sowie in Norwegen und dem Atlantik gesammelt hat. Das Team umfasst fünf fest angestellte hohe Marineoffiziere und tritt unter der Leitung von Generaladmiral a. D. Otto Schniewind am 9. April 1949 in Bremerha- ven zum ersten Mal zusammen. Es gilt als Keimzelle der späteren Bundesmarine. Mit von der Partie ist auch der ehemali- ge Oberst i.G. Walter Gaul, der als Marine- offizier 1934 zur Luftwaffe wechselte und während des Krieges – unterbrochen von Seeaufklärereinsätzen – im Stab der See- kriegsleitung tätig war. Anfänge der Bw-Marineflieger Marineflieger sind also schon beim „Naval Historical Team“ ein Thema. Wesentlich kon- kreter wird die Angelegenheit in der Him- meroder Denkschrift, die im Oktober 1950 vor dem Hintergrund der konventionellen Überlegenheit sowjetischer Streitkräfte und des am 25. Juni desselben Jahres ausgebro- chenen Koreakriegs hinter den Mauern des Klosters Himmerod erstellt wird. Thema ist der militärische Beitrag der Bundesrepublik an der Seite ihrer westlichen Partner, wobei auch auf die Rolle zukünftiger Marineflie- gerverbände eingegangen wird. Gewicht 7,2 t 11,2 t 14 t 4,2 t 9,3 t 8,6 t Anfangs- geschwindigkeit (Vo) 850 m/s 1.000 m/s 900 m/s 792 m/s 722 bis 1.044 m/s 823 m/s Max. Schussweite 16.300 m 19.800 m 17.700 m 15.000 m 18.800 m 17.800 m Effektive Reichwei- te/max. Schusshöhe 11.300 m 14.700 m 12.800 m 10.500 m 12.000 m 10.300 m IN BEGLEITUNG: Nach ihrer letzten Landung wird die „Atlantic“ der SIGINT-Version von zwei „Sea Lynx“ eskortiert. mit entsprechende Erfahrungen, sowohl Rasanz als auch Waffenwirkung im Ziel er- füllen die gesetzten Parameter. Am 13. Dezember 1930 verzeichnet die Kommission für das streng geheime Ent- wicklungsprogramm unter anderem: „Es wird eine Flugabwehrkanone mit größtmöglicher Geschosswirkung benötigt. Die Reichweite muss zwischen 2.500 bis 8.000 m bis zu einer Flughöhe von 6.000 be- tragen. Die Flugdauer des Geschosses soll- te für eine Flugbahn von 8.000 m und einer Flughöhe von 6.000 m nicht länger als 25 Sekunden dauern. Das Geschütz muss im Einsatzgebiet der Artillerie auf dem Ge- fechtsfeld einsetzbar sein. Die 8,8 cm FlaK ist das kleinste Kaliber mit ausreichender Wirkung, das für den Einsatz mit unseren Kommandogeräten geeignet ist.“ Die Firma Krupp hat bereits 1928 begon- nen, eine 8,8 cm FlaK auf Kraftzug-Anhän- ger zu entwickeln. Das Geschütz selbst soll auf einer Sockellafette montiert sein, die seitlich im 360° Vollkreis geschwenkt und in der Höhe von minus 3 bis plus 85° ge- richtet werden kann. Für den Einsatz als Flugabwehrgeschütz ist eine Richtge- schwindigkeit von 6° pro Sekunde in der Höhe und 16° pro Sekunde nach der Seite gefordert. Eine höchstmögliche Anfangsgeschwin- digkeit (Vo) ist entscheidend, um die Waf- fenwirkung schnell in das Zielgebiet zu 63 Foto: PIZ Marine S.56 ERFOLGREICHE KOMBINATION: Eine 8,8 cm FlaK L/56 auf ei- nem gepanzerten s ZgKw 12 t (SdKfz. 8). Schnell und auch im Gelände beweglich, kön- nen die wertvollen Waf- fen an Brennpunkten eingesetzt werden. Foto: Sammlung Anderson S.62 VIELSEITIG EINSETZBAR: Ein Hubschrauber vom Typ Mil Mi-4 beim Bergungsdienst. Foto: BArch, Bild 183-C0229-0001-002, Fotograf: Karnitzki 56 Clausewitz 3/2013 57 62 Clausewitz 3/2013 Spurensuche Feldherren Richard I. Löwenherz Der Krieger auf dem Königsthron Bis heute: Richard Löwenherz ist eine der romantisch verklärtesten Figuren der Geschichte, und er gilt nach wie vor als einer der „englischsten“ Könige der britischen Geschichte… IM HEILIGEN LAND: Richard I. und seine Armee be- ten vor einer Schlacht gemeinsam. Der König begibt sich schon kurz nach seiner Thronbesteigung auf den Kreuzzug und kämpft stets an der Seite seiner Trup- pe. Illustration von Gustave Doré aus dem 19. Jhd. Abb.: picture-alliance/Prisma Archivo HELGOLAND HEUTE: Ein friedliches Eiland mitten in der Nordsee. Foto: U. Kaack R ichard, der gar kein Englisch spricht, hält sich während seiner Regierungs- zeit nur einige Monate in England auf. Sein Kampf gegen Sultan Saladin im Verlauf des Dritten Kreuzzugs ist ebenso von zahlreichen Legenden umrankt wie die Zeit seiner daran anschließenden Gefangen- schaft in Österreich und Deutschland. Selbst die Umstände seines Todes erhöhen ihn über das Maß anderer Sterblicher – ver- gibt er doch auf dem Totenbett dem franzö- sischen Armbrustschützen, der ihn tödlich verletzt hatte. Richard Löwenherz ent- stammt der Dynastie der Normannen, die seit 1066 die Herrschaft über England inne- hat. Er wird am 8. September 1157 in Oxford als dritter Sohn König Heinrichs II. geboren. Besonders die französische Abstammung sei- ner Mutter Eleonore von Aquitanien soll das zukünftige Leben Richards zu einem großen Teil bestimmen. Die aus der nach ihnen be- nannten Normandie stammenden Könige Englands sind nämlich durch vielfältige dy- nastische Beziehungen eng an ihre weitrei- chenden, im Westen Frankreichs gelegenen Besitzungen gebunden. Dieser gesamte Herr- schaftskomplex wird zusammen mit Eng- land als das Angevinische Reich bezeichnet. Bereits 1172 erhält Richard im Alter von nur fünfzehn Jahren das Amt des Herzogs von Aquitanien, wo er sich während seiner Herr- Von Otto Schertler schaftszeit in nicht endende Kämpfe mit widerspenstigen Vasallen, feindlichen Nachbarn und dem französischen König- tum verstrickt sieht. Bereits in jungen Jahren lernt er da- her den Krieg aus eigener Erfahrung kennen, und seit dieser Zeit vergeht – bis auf die Phase seiner Gefangen- schaft kein Jahr seines Lebens in dem er nicht im Feld steht. Er beteiligt sich an der von 1173–1174 währenden, vom französi- schen König unterstützten Rebellion gegen seinen Vater, mit dem er sich bis zu dessen Tod im Jahr 1189 nicht mehr versöhnen wird. Einer der Lehrmeister Richards in diesen frühen Jahren ist Graf Philipp von Flandern, der als einer der verschlagensten Krieger seiner Zeit gilt. Verbrannte Erde Größere Schlachten hat Richard hier – bis auf eine Ausnahme nicht zu bestehen, eher handelt es sich bei den zahlreichen Kämpfen um kleinere Gefechte oder Be- lagerungen. Große Feldschlachten ver- sucht man nämlich während des Mittelal- ters so gut wie möglich zu vermeiden, zu hoch ist das Risiko, die eigene bewaffne- te Macht zu verlieren. Schon der während des späten 4. Jahrhunderts n. Chr. lebende römische Militärschriftsteller Vegetius rät in seinem berühmten Handbuch „Epitoma rei militaris“, einer Kompilation älterer Schriften, in Bezug auf Feldschlachten: „Lass es sein!“ Das Werk des Vegetius ist während des Mittelalters an den Herr- scherhöfen wohlbekannt, und diesem „Spielball“ der Weltgeschichte Helgoland Helgoland ist einzigartig . Zum einen durch die exponierte Lage im Herzen der Deut- schen Bucht, vor allem aber durch die wechselvolle Historie. Ein Mikrokosmos. Mehr- fach wurde der kleine rote Felsen zum Spielball der Weltgeschichte. MILITÄRISCHE ASPEKTE: Diese 1714 (unter däni- scher Regentschaft) entstandene Abbildung zeigt nicht nur die Insel, sondern ist auch eine Studie über mögliches Artilleriefeuer. Abb.: Archiv U. Kaack „BIG BANG“ AUF HELGOLAND: In der bis heute weltweit größten nichtnuklearen Explosion detonieren am 18. April 1947 6.700 Tonnen Sprengstoff. Foto: Archiv Museum Helgoland Von Ulf Kaack S eit dem 7. Jahrhundert ist das Eiland von Friesen bewohnt. Im 12. und 13. Jahrhundert untersteht es der Däni- schen Krone, anschließend dem Herzogtum Schleswig. 1807 wird der sturmumtobte Fel- sen von den Briten als Kolonie in das Verein- te Königreich integriert. Während der Konti- nentalsperre, die 1814 durch den Kieler Frie- den beendet wird, erleben die Helgoländer eine Hochzeit als Blockadebrecher und Schmuggler. Die Zeiten bleiben friedlich – le- diglich 1849 und 1864 kommt es zu deutsch- dänischen Seegefechten in Sichtweite von Helgoland. „Im Tausch gegen Handelsrechte in Ost- Afrika, im sogenannten Helgoland-Sansibar- Vertrag, kam Helgoland am 10. August 1890 unter die Regentschaft des deutschen Kai- serreiches“, erklärt Jörg Andres, Insel-Histo- riker und Leiter des Museums Helgoland, die wechselvolle Inselgeschichte. „Die Preu- ßen maßen Helgoland eine hohe strategische Bedeutung zu. Als Artillerievorposten zum Schutze der Nordseeküste sowie den Zugän- gen zum Nord-Ostsee-Kanal, zur Elbe, We- ser und Jade. Vor allem aber als dauerhaft eisfreier Kriegshafen in vorgeschobener La- ge.“ Aufrüstung im Kaiserreich Zügig geht Wilhelm II. daran, die Insel zu einer Festung auszubauen und einen Mari- nehafen anzulegen. 1891 entstehen erste Gebäude, ein Jahr später wird an der Nord- und Südspitze je ein Kanonenstand mit zwei 21-cm-Geschützen errichtet. Es folgt eine Haubitzenbatterie auf dem Oberland mit acht schweren 28-cm-Geschützen. 1906 nimmt das Projekt gewaltige Formen an: Ein großdimensioniertes Stollensystem wird in den Kreidefelsen der Insel getrie- ben. Räume, Verzweigungen sowie Schäch- te für Aufzüge und zur Belüftung werden gebaut. Bis 1914 werden der Nordsee 86 Hektar abgetrotzt. Es entstehen der Torpe- do-, Scheiben- und U-Boothafen. Außer- dem ein Seefliegerstützpunkt mit Hangar, Flugzeugaufschleppe, Kraftwerk und den erforderlichen Versorgungseinrichtungen. Im Mai 1908 beginnt die Neuarmierung der Festungsartillerie. Die Nord- und Süd- gruppe erhalten jeweils zwei moderne 30,5- cm-Krupp-Doppeldrehtürme und zwei 21- cm-Geschützstände. Dazwischen liegen be- sagte acht Haubitzenbatterien sowie diverse kleinere Anlagen mit leichten und mittleren Geschützen, Kommando- und Peilständen, Marine eingezogen. Helgoländer in Diens- ten des Militärs – das hat es bislang noch nicht gegeben. Zurück auf der Insel bleibt eine 4.000 Mann starke militärische Besat- zung für die Bedienung der Festungsartille- rie und den Betrieb des Hafens. Seegefecht bei Helgoland Der Erste Weltkrieg beginnt für den roten Felsen mit einem dramatischen Pauken- schlag. Mit einer List locken überlegene bri- tische Seestreitkräfte am Morgen des 18. August 1914 die Einheiten des V. Torpedo- bootgeschwaders sowie mehrere kleine Kreuzer in die Deutsche Bucht. Es kommt zu einer ersten Feindberührung, bei der das deutsche Torpedoboot „V 187“ versenkt und der britische Kreuzer „HMS Arethusa“ erheblich beschädigt werden. FAKTEN Wichtige Kämpfe Beobachtungs- und Scheinwerfereinrichtun- gen. Auf dem Unterland befindet sich eine Batterie mit zwei 8,8-cm-Geschützen, vier 3,7-cm-Revolverkanonen und Maschinenge- wehren. Die Düne (Name der östlich gelege- nen Nebeninsel) wird von einer Flak-Batte- rie mit vier 8,8-cm-Geschützen und einer weiteren Stellung mit drei 3,7-cm-Revolver- kanonen sowie Maschinengewehren ge- schützt. Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges am 1. August 1914 müssen alle Helgoländer ih- re Insel verlassen und werden im Umland Hamburgs untergebracht. Familien, die nach der Übergabe 1890 englisch geblieben waren, kommen in das Internierungslager Ruhleben bei Berlin. Britisch geborene In- sulaner werden unter Polizeiaufsicht ge- stellt und vom Kriegsdienst befreit. Deutschstämmige hingegen werden zur S.68 4.10.1190: Eroberung von Messina Frühjahr 1191: Eroberung von Zypern 12.7.1191: Eroberung von Akkon 7.9.1191: Schlacht bei Arsuf Anfang August 1192: Eroberung von Jaffa 4.8.1192: Schlacht bei Jaffa 4.7.1194: Fréteval 28.9.1198: Gisors S.74 POPULÄR BIS HEUTE: Die faszinierende Aura des „guten Königs“ Richard Löwen- herz ist bis heute ungebrochen. Hier eine Statue vor dem Parlamentsgebäude in London: Selbstbewusst und stolz sitzt Richard I. auf seinem Ross. Foto: picture-alliance 68 Clausewitz 3/2013 69 7 4 Clausewitz 3/2013 75 Militär und Technik Deutsche Marineflieger nach dem Zweiten Weltkrieg Feldherren Richard Löwenherz. ............................................................................................................... 74 Englands berühmter König und Feldherr des Mittelalters Das gefürchtete Allzweckgeschütz der Wehrmacht Museum Das Garnisonsmuseum Wünsdorf stellt sich vor Spurensuche „Spielball“ der Weltgeschichte Titelbild: Fotomontage – Britischer Bomber über Häuserruinen in Hamburg. Titelfotos: Dietmar Hermann; picture-alliance/akg-images; WEIDER HISTORY GROUP; Bundesarchiv, Bild 101I-443-1574-26 / Zwilling, Ernst A.; picture-alliance/akg-images (2x); Bibliothek für Zeitgeschichte (2x) 5 Clausewitz 3/2013
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